Vier Jahre Sand im Getriebe

23. April 2025

Am 07. August 2021 wählte die Mitgliederversammlung des HSV Marcell Jansen, Bernd Wehmeyer und Michael Papenfuß zum neuen Präsidium. Ihre Wahlversprechen fassten sie pathetisch unter dem Motto „Vereint 2025“ zusammen. Sie sind heute noch nachzulesen: https://www.hsv.de/fileadmin/user_upload/HSV_EV/Verein/Onepager_Praesidium_2021_22.pdf

Anlässlich der anstehenden Mitgliederversammlung im Juni möchten wir ein Fazit ziehen und – noch viel wichtiger – den Blick nach vorne richten.

Schaut man auf die reinen Zahlen, so kann das Präsidium durchaus Erfolge verbuchen: gestiegene Mitgliederzahlen, wirtschaftliche Stabilität. Weitet man die Perspektive, so wird deutlich, dass das Präsidium der sonst positiven Entwicklung im Verein hinterherhinkt (öffentliche Streitereien, personelle Unruhe im Aufsichtsrat der HSV Fußball AG und immer wieder unsaubere Kommunikation) und Erfolge eher auf das Engagement der Abteilungen, Ehrenamtlichen und Angestellten zurückzuführen sind. Somit fragen wir uns am Ende der Amtszeit: Wo wären wir als Verein, wenn das Präsidium sich auf die Kernthemen von „Vereint 2025“ konzentriert und diese vorangetrieben hätte?

Es gibt von der Spitze des Vereins keine Perspektiven für die mittel- und langfristige Entwicklung des HSV e.V.. Das aktuelle Präsidium verwaltete den Status Quo, wo es eigentlich planen und Weichen stellen sollte. Wer sich durch unser Archiv klickt, findet immer wieder Texte der letzten Jahre, die sich mit dem dilettantischen und unprofessionellen Handeln des Präsidiums beschäftigen. (Hier zum Nachlesen: https://nordtribuene-hamburg.de/praesidium-auf-abwegen/ , https://nordtribuene-hamburg.de/quo-vadis-hsv-2023/ , https://nordtribuene-hamburg.de/statement-zu-detlef-dinsel/). Die Besetzung des Aufsichtsrates nach dem Rechtsformwechsel in diesem Frühjahr hat ein weiteres Mal gezeigt, dass nicht im Sinne des HSV gehandelt wurde, sondern politische Spielchen dominierten. Dass Eigeninteressen vor Vereinsinteressen stehen, ist bei Marcell Jansen, Michael Papenfuß und Bernd Wehmeyer keine Seltenheit.

Die Amtszeit zeichnete sich außerdem durch Intransparenz aus. Weiterhin ist unklar, wofür genau die Mitgliedsbeiträge verwendet werden. Es bleibt der Verdacht, dass die Beiträge nicht in den ursprünglich gedachten Abteilungen landen, sondern in aufgeblähten Vereinsstrukturen versickern. Auch die Rechnungsprüfer haben es bis heute versäumt, die Mitgliedschaft objektiv und verständlich zu informieren: Wie ist es um die Soccer-Halle in Stapelfeld bestellt? Wie sieht der langfristige Plan zur Finanzierung der Mehrzweckhalle am Volksparkstadion (ehemalige Eishalle) aus? Wie geht es weiter mit dem Herzen unseres Vereins in Norderstedt? Welche finanzielle Perspektive haben die Abteilungen eigentlich und welche Abteilungen sind defizitär und brauchen Unterstützung? Wohin gehen die Millionen an Mitgliedsbeiträgen und wie werden die Mittel verwendet? „Vereint 2025“ sollte Antworten liefern, bleibt diese aber bis heute schuldig.

Es ist bezeichnend, dass unser amtierender Präsident bei allen entscheidenden Gremien im e.V., dem Aufsichtsrat und Vorstand der AG sowie Gesellschaftern und Partnern in Verruf geraten ist. Da hilft auch kein Strategiepapier mehr.

Die Mitgliederversammlung im Juni bietet die Chance, ein neues Kapitel beim HSV einzuleiten und gemeinschaftlich die Zukunft des HSV zu gestalten. Es ist Zeit für einen frischen Wind. Durch den gesamten Verein ist in den vergangenen Jahren ein Ruck gegangen, in vielen Bereichen sind wir auf einem guten Weg. Zeit für ein Präsidium, das diese positive Entwicklung vorantreibt, nicht hemmt. Zeit für ein Präsidium, das gestaltet und nicht verwaltet. Zeit für ein Präsidium, das nicht über BILD und Co. kommuniziert, sondern im direkten Austausch mit den Mitgliedern. Zeit für ein Präsidium, das zu seinem Wort steht und sich für konkrete Themen einsetzt:

  • Eine klare Transparenz im Hinblick auf Finanzen und Finanzierungen der Sportanlagen sowie Nachweis der Mittelverwendung der Mitgliedsbeiträge
  • Ein klarer Überblick über die finanzielle Situation der einzelnen Abteilungen
  • Ein Konzept für die Zukunft des HSV e.V. in der Hansestadt Hamburg und wie man den Sprung über die Elbe schaffen will
  • Ein verlässliches, partnerschaftliches, aber auch kritisches Begleiten der HSV Fußball AG & Co. KGaA
  • Eine Modernisierung der Strukturen des HSV e.V.
  • Eine aktive Mitgestaltung gesellschaftlicher Themen

Es ist an der Zeit, dass der gesamte Verein an einem Strang zieht und den eingeschlagenen Weg aus Miteinander, Transparenz und Dialog weitergeht. Ein Weg, im Sinne des HSV.

Förderkreis Nordtribüne
im April 2025

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