Statement zur aktuellen Ticketpreis-Debatte

15. April 2025

Hallo HSV-Fans,
mit großem Unverständnis verfolgen wir weiterhin die anhaltenden Entwicklungen der Preisgestaltung beim HSV in Sachen Eintrittspreise im Volksparkstadion. Trotz anhaltendem Austausch mit dem Verein, um die bestehende Situation zu verbessern, ist die Botschaft noch nicht deutlich genug angekommen.

Der bisherige Weg mittels Spruchbändern, einer Vielzahl an Texten sowie Gesprächen mit detaillierten Lösungsansätzen für die Zukunft scheint nicht genug, um das Thema sozialgerechter Eintrittspreise von Vereinsseite ernsthafter anzugehen, so dass weiterhin großer Unmut innerhalb der HSV Fangemeinde vorherrscht. Nach abgeschafften Mitgliederrabatten unter fadenscheinigen Gründen, nahezu nicht vorhandener Ermäßigungsoptionen und absurden Bearbeitungsgebühren bei unliebsamen Print@Home Tickets ist ein Punkt erreicht, an dem wir feststellen mussten, dass der HSV, der sich in der Öffentlichkeit gerne fannah darstellt und von Fans verwendete (Aufkleber-) Motive unter anderem auf Eintrittskarten und dem Mannschaftsbus verwendet, kein ernsthaftes Interesse an sozialverträglichen Eintrittspreisen für Fußballfans hat.
Das vom Verein selbst kreierte „fannahe Image“ lässt daher im Gesamtkontext eher auf eine rein ökonomische Motivation schließen. Auch Gästefanszenen, die sich häufig im B-Rang des Volksparkstadions platzieren, um die Stimmung bestmöglich zu koordinieren, sehen sich in gewohnter Regelmäßigkeit horrenden Preisen fernab der Realität ausgesetzt. Ausreichende Zahlenbeispiele wurden in der Vergangenheit in diversen Formaten bereits ausgiebig erörtert.

Immer wieder wird die Preisspirale munter hochgeschraubt. Seien es die gewohnten Preis-Debatten um Derbys, bei sogenannten Topspielen oder auch gewohnt zum Endspurt der Saison: Der HSV zeigt hierbei keinerlei Transparenz mittels Preiskategorien der einzelnen Gegner, wie es viele Vereine vor Saisonstart machen. Hier werden mit dem Produkt Saisonendspurt kurzfristig Preise fernab der Realität eines Zweitligisten ausgerufen. Dennoch sind auch diese Spiele bereits nach wenigen Augenblicken ausverkauft. Ist es also gerechtfertigt, derartige Preise vorzugeben, wenn die Nachfrage stimmt? Wir wollen einen HSV, der sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist. Sei es beim Thema Merchandising oder eben auch durch ein ausverkauftes Volksparkstadion bei sozialverträglichen und nachhaltigen Preisen.

Auch zum kommenden Heimspiel gegen Ulm zeigt sich diese Preisentwicklung. Dort werden gegen den Aufsteiger, der derzeit gegen den Abstieg spielt, erneut Ticketpreise ausgerufen, die uns sorgenvoll in die Zukunft blicken lassen. Noch dazu entwickelt zumindest ein Teil der anwesenden Stadionbesucher, die so viel Geld für den Stadionbesuch zahlen, unterbewusst eine gewisse Erwartungshaltung, dass die Mannschaft in jedem Spiel ein wahres Spektakel liefern und den Gegner abschießen muss. Wehe, die Mannschaft wird diesem nicht gerecht, dann folgen wie gegen Braunschweig Pfiffe. Auch diese Entwicklung wird durch horrende Ticketpreise nur verstärkt.

Es ist wichtig, sich als Nordtribüne für gerechte Ticketpreise für alle Fans im Volksparkstadion einzusetzen. Argumentationen wie die hohe Nachfrage der Heimspiele und entsprechende Auslastung des Volksparkstadion dürfen nicht dazu führen, dass derartige Eintrittspreise in der Zukunft zum Standard werden. Dies ist nicht die Haltung, die wir uns vom HSV wünschen.

Da der bisherige Protest unsererseits keine Veränderung brachte, werden wir die Gespräche mit dem Verein bezüglich dieser Thematik einstellen.

Unsere Geduld hat Grenzen. Für die Zukunft werden wir das Thema weiter kritisch im Blick behalten und neue Wege bestreiten.

Fussball muss bezahlbar sein!

Förderkreis Nordtribüne
im April 2025

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