Die Fanhilfe Nordtribüne möchte sich zu den polizeilichen Maßnahmen im Nachgang des Spiels Fortuna Düsseldorf gegen den Hamburger SV äußern.
Gegen 22:30 Uhr wurde eine Gruppe von ca. 500 Fans des HSV, die sich auf dem Weg in die Düsseldorfer Altstadt befand, um den 30. Geburtstag des Supporters Clubs zu feiern, von der Polizei auf der Heinrich-Heine-Allee gekesselt. Im Regen wurden die Fans insgesamt knapp 120 Minuten festgehalten. Erst nach ca. 90 Minuten, die ohne weitere Erklärung vergingen, wurde mithilfe eines Lautsprecherwagens mitgeteilt, dass die gekesselten Fans ihren Weg in die Altstadt nicht fortsetzen dürfen und stattdessen mit den jeweiligen Reisebussen, die zum Polizeikessel geleitet wurden, die Heimreise antreten müssen. Fans, die eine anderweitige Reisemöglichkeit nutzten, wurden ebenfalls ignoriert oder nur mit Hilfe von Buchungsnummern aus der Festsetzung herausgelassen.
Toilettengänge wurden zeitweise nur gegen das Vorzeigen eines Personalausweises und unter Begleitung von bis zu 5 Polizist*innen gestattet. Das Besorgen von Wasser oder anderweitige Verpflegung wurde unterbunden.
Obwohl bereits seit Wochen seitens des Supporters Clubs öffentlich zum Verweilen in der Altstadt nach dem Spiel aufgerufen wurde, schien die Polizei von der Anwesenheit der HSV-Fans vollkommen überfordert zu sein. Grund für die Maßnahme soll gewesen sein, dass ein einzelner Fan ein scheinbar loses Verkehrsschild auf dem Weg in die Stadt mit sich führte, sowie das Missachten von Verkehrsregeln.
Wir verurteilen das planlose und verallgemeinernde Vorgehen der Polizei und fordern, dass die Bewegungsfreiheit von Fußballfans respektiert werden. Die Grundrechte gelten auch für Fußballfans in einer fremden Stadt.
Fanhilfe Nordtribüne im April 2023